Derbyfreitag weckt Emotionen | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Björn Carstens

Derbyfreitag weckt Emotionen

Das nächste Highlight flackert im Schleswig-Holsteinischen Herbstwind. Am Freitag geht’s für die Handball-Männer der HSG Eider Harde auf der A7 ausnahmsweise mal nicht gen Süden, sondern diesmal darf der Busfahrer die Ausfahrt Richtung dänische Grenze ansteuern. Kurz vor dem Tor zu Skandinavien steht das Nordderby in der 3. Liga beim DHK Flensborg an. Anpfiff zum Prestigeduell in der Idrætshallen ist um 20.30 Uhr. Auf der Page www.dhk-flensborg.de gibt es noch einige wenige Tickets für den Gästeblock.

Auswärtssupport werden die Eider-Handballer benötigen, der DHK hat gut performt in dieser Saison. Mit etwas mehr Fortuna im Schlepptau wären es mehr als die fünf Pluspunkte gewesen, die aktuell zu Buche stehen. HSG-Trainer Matthias Hinrichsen warnt.

„Der DHK hat eine richtig coole Truppe. Über eine Favoritenrolle zu sprechen, ist sinnbefreit. Es ist ein Derby, es war immer eng, wenn wir auf den DHK getroffen sind“,

betont Hinrichsen. Es sei vollkommen egal, dass die Flensborger die letzten fünf Partien nicht gewonnen haben oder mit 5:9 Zählern vier Plätze hinter der HSG auf Platz 12 der Tabelle stehen. „Kleinigkeiten werden die Partie entscheiden. Wer in der Crunchtime abgeklärter agiert oder wer die eine Parade mehr hat – vieles kann den Ausschlag geben. Wir werden auf jeden Fall präsent sein. Da mache ich mir keine Sorgen“, meint der Eider-Coach.

Der Meinung schließt sich Kapitän Georg Rohwer an: „Trotz der verlorenen Punkte gegen den EHV Aue haben wir Selbstvertrauen getankt. Wir sind Derby-bereit.“

Die 27:33-Heimpleite gegen Aue vom vergangenen Wochenende hinterlässt laut Rohwer keine Spuren: „Wir haben uns gut verkauft und stark gekämpft. Letztlich haben wir gegen eine Profimannschaft verloren. Dann ist das so.“ Wie schon im Derby gegen den TSV Altenholz (Rasmus Ankermann) war es wieder eine Hauptfigur, die die HSG nicht in den Griff bekam. Mihkel Löpp (13 Tore), estnischer Nationalspieler, durfte schalten und walten, wie er wollte. Wer könnte der HSG diesmal gefährlich werden?

Auffälligster Akteur beim DHK ist ein 20-jähriger Schlaks. Typ Pascal „Pommes“ Hens in jungen Jahren.

Die Fahrt ist kurz, die Gegner umso länger. Thilo Knutzen, ein waschechter Flensburger Jung, beeindruckt allein schon aufgrund seiner Körpergröße von 2,13 Metern. Nach dem Abgang von Linkshand Jaris Tobeler in die 2. Liga zur HSG Nordhorn-Lingen liegt mehr Verantwortung auf den Schultern des baumlangen Rückraumschützen. 46 Tore konnte er in den ersten sieben Saisonspielen erzielen, davon 17 Siebenmeter. Damit liegt Knutzen, der auch einen Profivertrag bei der SG Flensburg-Handewitt besitzt und schon mehrmals Highlight-Minuten in der Bundesliga sammeln durfte, auf Rang vier der Torjägerliste in der 3. Liga Nord-Ost.

Hinrichsen und Rohwer wissen: Knutzen prägt das Spiel des DHK nicht nur mit seiner Wurfgewalt, sondern auch mit seiner Übersicht. Er macht nicht nur die meisten Tore, sondern auch die meisten Assists.