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Björn Carstens

Alles gegeben, nichts bekommen

Manchmal reichen für ein Spielfazit vier kurze Wörter: Der Gegner war besser. Im Fall der 27:33-Heimniederlage der Handball-Männer der HSG Eider Harde gegen den EHV Aue lässt sich ergänzend anmerken: Die unterlegene Mannschaft hat alles ihr in der Macht Stehende unternommen, gekämpft, gemacht und getan – unterm Strich erfolglos. Auch wenn die Enttäuschung über die zweite Heimniederlage der Saison überwog, durfte das Team von Trainer Matthias Hinrichsen erhobenen Hauptes vom Feld gehen. Die 3. Liga verzeiht halt kaum Fehler.

Dem Coach war es hinterher wichtig, die Kräfteverhältnisse dieser äußerst niveauvollen Begegnung richtig einzuordnen.

„Wir haben keine schlechte Leistung abgeliefert. Das war ein richtig gutes Drittligaspiel von uns. Vieles hat funktioniert, leider hat es nicht gereicht“, resümierte Hinrichsen mit Stolz in der Stimme. Warum Stolz?

„Weil uns der Ehrgeiz manchmal treibt, Dinge nicht mehr realistisch zu sehen. Aue trainiert unter professionellen Bedingungen sechsmal pro Woche, wir können das nicht, weil unsere Spieler neben dem Handball 40 Stunden arbeiten. Nicht falsch verstehen, ich freue mich über jeden Ehrgeiz meiner Spieler, aber allein die Tatsache, dass wir es schaffen, gegen solche Mannschaften eine Siegchance zu erhalten, ist eine Riesenleistung. Dass wir aktuell mit 6:6 Punkten dastehen, ist mehr als es unsere Bedingungen zulassen. Wir sollten uns mal wieder erden“, erläutert Hinrichsen.

Mehr Spaß, mehr Unbekümmertheit, mehr Underdog-Rolle einnehmen – das sind Hinrichsens Wünsche für die nahe Zukunft:

„Was wir mannschaftlich auf die Platte bringen, ist überragend. Wir sollten uns keinen Stress machen, wir werden mit solchen Leistungen noch oft genug Punkte holen.“

Hinrichsen schließt in die Mannschaft ausdrücklich das Team drumherum ein: „Das gesamte sportliche Team macht einen überragenden Job – alle Trainer, auch die medizinische Versorgung. Ich bin unglaublich stolz, diese Truppe trainieren zu dürfen. Das gegenseitige Vertrauen zwischen Mannschaft und Trainerteam ist überragend.“

Zum Spiel: Mehrmals erweckten die Gäste den Eindruck, sie könnten den Sack zuschnüren. Bevor sie zum Schlussspurt ansetzten, waren die Männer aus dem Erzgebirge bereits auf 25:19 (49. Minute) enteilt. Erneut robbte sich die HSG unter dem Jubel der Halle auf 24:25 heran, der starke Thore Heinemann am Kreis spielte dabei eine wichtige Rolle – auch Hinrichsens Umstellung auf eine offensive Deckung trug dazu bei, Verwirrung bei den Gästen zu stiften. Wird Aue nervös, fragten sich einige Zuschauer. Nein, das wurden sie nicht.

In der Tabelle zieht Aue an der HSG vorbei, die sich als Tabellenachter auf das SH-Derby am kommenden Freitag beim DHK Flensborg (20.30 Uhr) vorbereitet.

Schmidt, Haack; T. Heckel (2), Rohwer (1), Kock (2), J. Oettershagen, Schneider (3), Mumm (3/2), Heinemann (8), Hartwich (3), Dau, Abelmann-Brockmann (1), Glumm (4), R. Heckel, Frahm

Impressionen: